Philipp Meikl
Philipp Meikl, Vorsitzender der Jury, Salzburg
Erst das Studium zum Diplompädagogen für Volksschule hat Philipp Meikl von St. Johann/i. Pg. in die Stadt und in den Flachgau gezogen. Bis zu seiner Pensionierung war er Lehrer und Volksschuldirektor aus Leidenschaft. Als Sänger und Musikant war er mit dem Pongauer Dreigesang und Okarinamusi, mit der Hofanger- und Hofalmmusi und einigen anderen Formationen unterwegs. Von 1979 bis 2019 arbeitete Philipp als Freier Mitarbeiter beim ORF-Salzburg. Dort war er in der Abteilung Volkskultur tätig. Er fungierte als Aufnahmeleiter und war für die Gestaltung von Hörfunk und TV zuständig. Auch das Salzburger Volksliedwerk profitierte einige Jahre von seiner Mitarbeit durch Projekte mit Lehrer*innen und Schüler*innen im gesamten Land Salzburg. In dieser Zeit galt er auch als Begründer der Aktion Wieder aufspielen beim Wirt – der Salzburger Musikantenwirt. Auch nach seiner Pensionierung steht Philipp immer noch regelmäßig als Moderator auf den Volksmusikbühnen, unter anderem jährlich beim Gstanzlsingen im Hofbräu Kaltenhausen, das er vor vielen Jahren initiiert hat. Außerdem gilt Meikl als Mitbegründer des überregionalen Volksmusikpreises Pongauer Hahn und hat seit dem Jahr 1996 den Juryvorsitz inne.
Heidelore Wallisch-Schauer
Heidi Wallisch-Schauer, Salzburg
Heidelore Wallisch-Schauer wuchs im Salzburger Pongau auf und zählt aktuell zu den wichtigsten Vertreterinnen am Hackbrett. Es ist ihre Leidenschaft, die sie über Genregrenzen hinweg zu vergangener, gegenwärtiger und eigener Musik inspiriert. Heidi unterrichtet an der Universität Mozarteum Salzburg und Innsbruck sowie am Tiroler Landeskonservatorium. Zuvor studierte sie Hackbrett, Salterio als auch Alte Musik und historische Aufführungspraxis an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz bei Karl-Heinz Schickhaus und August Humer. Wallisch-Schauer stand schon mit vielen namhaften Musiker*innen auf der Bühne. Dazu zählen unter anderen Franui, das roma barocca ensemble, das Bruckner Orchester Linz, musica fiorita, die Tennkoglmusi, das Ensemble Vita & Anima, das Österreichische Ensemble für Neue Musik, die Salzburger Hofmusik oder der Concentus Musicus Wien. Zusammen mit den beiden Formationen KultUrig (mit Alexander Maurer) und lila house (mit ihrem Mann – Jazz-Gitarrist Thomas Wallisch-Schauer) zeugt diese bunte Vielfalt an Konzertpartner*innen von ihrem innovationsfreudigen und dennoch informierten Umgang mit Musik.
Peter Kostner
Peter Kostner, Tirol
Dr. Peter Kostner studierte Germanistik an der Universität Innsbruck sowie Lehramt für Hauptschule an der Pädagogischen Akademie als auch an der Universität Mozarteum Salzburg. Nun ist er selbst Professor für Fachdidaktik und Fachwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Tirol. Als Moderator und Redakteur für Volksmusik und Blasmusik arbeitet er beim ORF-Tirol und wurde 1996 Bereichsleiter der Abteilung. Unter anderem fällt auch die Aufnahmeleitung für die Sendung Mei liabste Weis in seinen Tätigkeitsbereich. Darüber hinaus ist Kostner Vorstandsmitglied des Tiroler Volksmusikvereins. 25 Jahre durfte er die Stadtmusikkapelle Wilten als Kapellmeister begleiten. Derzeit unterstützt er die Musikkapelle seiner Heimatgemeinde im Oberinntal in derselben Funktion. Darüber hinaus ist er mit Harfe, Posaune und Hackbrett als Mitglied mehrerer Volksmusikensembles unterwegs.
Martin Kiesenhofer
Martin Kiesenhofer, Oberösterreich
Eingewoben in ein aktives dörfliches Leben mit viel Natur und Musik ist Martin Kiesenhofer im Mühlviertel mit fünf Geschwistern bei seinen Eltern aufgewachsen. Das gemeinsame Singen, Musizieren und Ausprobieren von verschiedenen Musikstilen innerhalb der Familie war ein großartiger Nährboden für den weiteren musikalischen Werdegang. Eine Reihe von Musikwettbewerben, sowie ein Musikstudium an der Universität Mozarteum Salzburg schloss er mit ausgezeichnetem Erfolg ab. Er ist als gefragter Referent für Violine, Kontrabass, Diat. Harmonika und Gitarre auf Musikseminaren im In- und Ausland tätig. Außerdem ist bzw. war er als aktives Mitglied oder musikalischer Leiter verschiedenster Ensembles unterwegs. Dazu gehören zum Beispiel der Domchor Linz, das Oberösterreichisches Jugendorchester, die Geigenmusi Kiesenhofer, die Rhomberg Sänger, die Mühlviertler Gitarrenmusi, die BraCello Geigenmusi, die Unterhartberger Musikanten, die Großhofer Ziachmusi, die Lichtenstern Soatnmusi, das Mühlviertler Quintett, das Radauer Ensemble und einige andere mehr. Es gibt eine Reihe von CD´s und Rundfunkaufnahmen, welche er mit einem Teil dieser Ensembles für einige österreichische ORF-Landesstudios, sowie für den Bayerischen Rundfunk und RAI Südtirol einspielte. Zu seiner musikalisch beruflichen Arbeit zählen auch eine 25-jährige ORF Tätigkeit als Musikredakteur, Musikprogrammierer und Aufnahmeleiter für verschiedenste Formate, wie z.B. Klingendes Österreich. 10 Jahre war Martin Kiesenhofer als Musiklehrer am Landesmusikschulwerk Oberösterreich beschäftigt. Er wird gerne als Jurymitglied bei diversen Musikwettbewerben, wie z.B. prima la musica, VM-Wettbewerb Innsbruck, herangezogen. Derzeit arbeitet Martin als privater Musiklehrer, aber vorwiegend als Dipl. Lebens- und Sozialberater, Auratechniker & Aurachirurg in eigener Praxis.
Bernd Prettenthaler
Bernd Prettenthaler, Steiermark
Bernd Prettenthaler ist Lehrer für Diat. Harmonika und Hackbrett. Seine Ausbildung auf der Harmonika hat er bei Max Rosenzopf, dem Begründer der Griffschrift, genossen. Im Jahr 1988 gründete der Erzmusikant die Sterische Blas und war von 1988 bis 2008 als Freier Mitarbeiter beim ORF-Steiermark in der Abteilung Volkskultur tätig. Neben der Musik liegt ihm als Musikantenseele auch der Tanz sehr am Herzen, weshalb er Mitglied von mehreren Volkstanzkreisen ist. Zudem hat er eine eigene Volkstanzgruppe gegründet, mit der er an vielen Folklorefestivals rund um den Globus teilgenommen hat. 1995 hat Prettenthaler das internationale Folklorefestival Folklore Global ins Leben gerufen, das im Zweijahresthythmus abgehalten wird. Seit 2017 übernimmt er die Gestaltung der Volksmusikseite Bei uns dahoam in der Kleinen Zeitung und ist seit 2018 Vorstandsmitglied des Steirischen Volksliedwerks. Seit nunmehr 45 Jahren ist Prettenthaler leidenschaftlicher Tanzmusikant. Ist er jedoch nicht musikalisch unterwegs, so findet man ihn zuhause am Bauernhof bei der Arbeit mit seinen Schafen.
Stefan Frühbeis
Stefan Frühbeis, Bayern
Stefan Frühbeis – der Bayer unter den Jurymitgliedern. Seiner Rede nach hat er das Studium von Land & Leuten (Bayerische Geschichte, Volkskunde und Ethnologie) an der Ludwig-Maximilians-Universität München absolviert. Seine Ausbildung zum Kirchenorganisten genoss er beim Erzbistum München-Freising. Durch ein studienbegleitendes Stipendium vom Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (heute: ifp) kam der schon früh zum Bayerischen Rundfunk, wo er nun seit bald 40 Jahren als Journalist tätig ist. Damals stieg er als regionaler Reporter ein und arbeitete sich bis zur Redaktionsleitung der Abteilung Volksmusik hoch. Heute ist er Sendungschef des Volksmusikkanals BR Heimat. Doch nicht nur die Volksmusik spielt eine wichtige Rolle in Stefans Leben. Er ist Gründungsmitglied der weitum bekannten Veterinary Street Jazz Band (bekannt aus der Knoff-Hoff-Show im ZDF), die er mit seinem gekonnten Spiel am Sousaphon seit 1978 unterstützt.
Evelyn Fink-Mennel
Evelyn Fink-Menne, Vorarlberg
Die gebürtige Vorarlbergerin Evelyn Fink-Mennel verbrachte einige Jahre ihres Lebens in Wien. An der Universität für Musik und darstellende Kunst (MdW) studierte sie Instrumentalpädagogik Violine, belegte einen Lehrgang für Tonsatz nach Heinrich Schenker und absolvierte schlussendlich noch das Aufbaustudium Kulturmanagement. Zunächst war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrende am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie an der MdW sowie an der Universität Mozarteum Salzburg tätig. Im Jahr 2010 verlagerte Fink-Mennel ihren Lebensmittelpunkt wieder nach Vorarlberg und arbeitet dort seither als Lehrerin für Violine an der Musikschule. Einige Jahre hatte sie die Funktion als Studienbereichskoordinatorin für Berufsstudien am Vorarlberger Landeskonservatorium inne. Außerdem betreut sie das Zentrum Volksmusikforschung Bodenseeraum. Auch sie war kurze Zeit Freie Mitarbeiterin beim ORF-Vorarlberg. Neben der Abhaltung von Jodelkursen und Kinder-Fiddle-Klassen ist sie als Musikerin mit Finkslinggs, Andoltisbuobo und Messis Cellogruppe musikalisch am Weg. 2016 erhielt sie die Ehrengabe für Kunst des Landes Vorarlberg.
Christian Hartl
Christian Hartl, Steiermark
Christian Hartl stammt aus einer Sänger- und Musikantenfamilie in der Steiermark. Nach seiner Musikschulausbildung auf der Diat. Harmonika und der Basstuba hat er ein IGP und Konzertfachstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz absolviert. Nun ist er Direktor der Musikschule Eisenerz und Geschäftsführer des Steirischen Volksliedwerk. Als Musikant bei der Hartl Musi, bei der Gruppe Rougler, D.A.C., dem Innerberger Tubaquartett und als Teil des Harmonikapools der Wüdara Musi verschafft er sich Rang und Namen in der Volksmusikszene. Außerdem ist er auch als Sänger mit dem Innerberger Dreigesang unterwegs. Des Weiteren wird er gerne als Referent bei diversen Volksmusikseminaren und als Jurymitglied bei Musikwettbewerben eingeladen. Auch wenn man Christian vorwiegend an der Harmonika kennt, spielt er immer noch gerne als Tubasolist bei verschiedenen Sinfonischen Blasorchestern.
Christina Fischbacher
Christina Fischbacher, Salzburg
Die Pongauerin Christina Fischbacher hat es zum Studieren nach Salzburg verschlagen. Dort hat sie Lehramt Musikerziehung und Sport sowie Sportwissenschaften studiert. Ihr Lehramtsstudium hat sie in Wien an der Universität für Musik und darstellenden Kunst mit dem Master of Education abgeschlossen. Seither ist sie Lehrerin am BORG St. Johann/i.Pg. und somit wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Regelmäßig wird Fischbacher als Referentin zu diversen Volksmusikseminaren eingeladen und auch als Musikantin ist sie viel unterwegs – vorwiegend als begehrte Aushilfe für verschiedene Instrumente. Sie ist Mitglied der Pongauer Sonntagsmusi und des Salzach-Dirndlgsangs. Mit ihren Musikgruppen, den Blusenknepf und der Talbergmusi, war sie schon mehrmals in volksmusikalischen Fernsehsendungen zu sehen.
Hansl Auer
Hansl Auer, Bayern
Ein Begriff für jeden Volksmusikfreund in ganz Bayern und darüber hinaus in den Alpenländern sind die Hammerauer Musikanten und damit ihr Leiter Hans Auer.
Geboren am 22. 5. 1955 in Bad Reichenhall, absolvierte er nach Grund- und Realschule eine Malerlehre und erhielt am Salzburger Mozarteum Klavier-und Harfenunterricht. Bereits mit sechs Jahren bekam er die erste Harmonika, womit der Grundstein für ein musisches Leben gelegt war.
Nach einigen öffentlichen Auftritten, u.a. bei Heimatabenden des GTEV Hammerau-Ainring, gründete seine Mutter 1966 die Hammerauer Stubnmusi, die ein Jahr später bereits in der typischen Tobi-Reiser-Besetzung mit Hackbrett, Zither, Harfe, Gitarre und Kontrabaß musizierte.
Aus der Hammerauer Stubnmusi wurden 1969 die Hammerauer Buam, wobei Hans Auers diatonische Harmonika die Führung übernahm. Zahlreiche Auftritte führten sie durch ganz Bayern und ließen sie schnell zu gern gesehenen musikalischen Gästen werden. Aus den Hammerauer Buam bildeten sich dann 1973 die Hammerauer Musikanten.
Nach der Lehre begann der Auer Hansl in Salzburg das Studium für Schulmusik, das er 1976 erfolgreich abschließen konnte. Seither ist er als Lehrer an der Musikschule Inzell tätig, deren Leitung er vom 1. 1. 1988 bis 1.2.2002 innehatte. Seit gut zehn Jahren ist Hans Auer freischaffender und selbständiger Musiklehrer in seinem Heimatort Hammerau. Nach wie vor musiziert er mit den Hammerauer Musikanten, mit seiner Familie (Ehefrau Maria spielt Gitarre und Okarina, Tochter Vroni spielt Gitarre, Hackbrett und Harfe, Sohn Hansi Harmonika und Tochter Katrin Hackbrett und Kontrabass) oder auch mit den Elstätzinger Musikanten. Alle genannten Gruppen sind auf zahlreichen Tonträgern zu hören und waren des Öfteren schon bei verschiedenen Fernsehanstalten zu Gast.
Neben seiner Musikschultätigkeit gestaltet Hansl Auer regelmäßige Rundfunksendungen bei dem Privatsender Radio Untersberglive, früher auch beim BR, engagiert sich im Trachtenverband Gauverband 1 als zuständiger Fachmann für Volkslied und Gesang, hält regelmäßig öffentliche Singstunden ab, organisiert Seminare für steirische Harmonika und ist seit 2002 Volksmusikpfleger im Landkreis Berchtesgadener Land.
Prof. Bernhard Zlanabitnig
Prof. Bernhard Zlanabitnig, Kärnten
Leiter der Chöre Carinthia Chor Millstatt und Sängerrunde Tangern.
Tätig im Musikrat des Kärntner Sängerbundes.
Juror bei Wertungssingen.
Referent bei Fortbildungsveranstaltungen.
Als Volks- und Hauptschullehrer - Mitbegründer der Musikhauptschule Seeboden - mehrmals mit Schulchören und außerschulischen Gruppen zum Österreichischen Bundesjugendsingen entsandt. 25 Jahre als LAG-Verantwortlicher des Landes und als Koordinator für Musikerziehung an Pflichtschulen in Kärnten (inzwischen in Pension), u.a. für das Singen an den Schulen und für die Lehrerfortbildung mitverantwortlich.
Künstlerischer Leiter der Musikwochen Millstatt – zuständig für Planung, Kontakte und Durchführung von ca. 20 Konzerten verschiedenster Genres in Millstatt.
Paten haben sich in Ihrer Art und ihrer Qualität des Musizierens bereits einen herausragenden Namen gemacht. Pate des Pongauer Hahnes zu sein bedeutet: "Würdigung, hohe Auszeichnung und Wertschätzung im bisherigen musikalischen Wirken". Vereinsvorstand und in Folge Jury geben die Vergabe des Pongauer Hahnes vertrauensvoll in die Hände des oder der Paten. Das bedeutet, dass die Paten autonom und ohne Einfluss von Jury und Vereinsvorstand über die Gewinner des Pongauer Hahnes entscheiden. Es kann sowohl eine Einzelperson als auch eine Gruppe als Pate fungieren.
Die Jury unter dem Vorsitz von Philipp Meikl, (Salzburg) mit den Mitgliedern Heidelore Wallisch-Schauer (Salzburg), Peter Kostner (Tirol), Martin Kiesenhofer (Oberösterreich), Bernd Prettenthaler (Steiermark), Stefan Frühbeis (Bayern), Evelyn Fink-Mennel (Vorarlberg), Christian Hartl (Steiermark), Christina Fischbacher (Salzburg) hat folgende Paten für den Pongauer Hahn 2025 auserwählt:
Die Südtiroler 6er Musig / Robert Schwärzer
Kategorie: Instrumental
Es ist doch immer wieder verwunderlich, wie das Leben so spielt. Aus einem zusammengewürfelten Haufen von Musikanten und Musikantinnen, die sich gerade erst kennengelernt und noch nie gemeinsam musiziert haben, entsteht eine Gemeinschaft.
Es beginnt im fernen Jahr 1989, bei der Musizierwoche auf der Fürstenburg in Burgeis im oberen Vinschgau. Fürs Musizieren im Dorf fehlt noch eine Gruppe und Kursleiter Franz Kofler fragt, ob wir nicht ein paar Stücke spielen könnten. Wir, das sind zwei Salzburger – Hans Peter Röck und Herbert Klieber – sowie vier Südtiroler – Michaela Schwienbacher, Hubert Plunger, meine Schwester Renate und ich - Robert Schwärzer.
Aus anfänglich zaghaften Versuchen entstehen viele neue Melodien, angelehnt an jene Formen, Muster und Gattungen der alpenländischen Volksmusik, die man schon seit Jahrzehnten hören kann. Denkt man an die vielen Bekanntschaften und Begegnungen zurück, so ist Dankbarkeit genau das Wort, das sich aufdrängt. Dankbarkeit für unzählige schöne Stunden, Dankbarkeit für unfallfreies Fahren, für die Freude und Begeisterung, die Musik imstande ist auszulösen, bei Zuhörern ebenso wie bei uns Musikanten.
Und da Musik eine Kunst ist, die jedes Mal neu ’erschaffen’ werden muss, so ist es doch genau diese Herausforderung, die uns motiviert, gemeinsam als Südtiroler 6er Musig Klänge zu erschaffen, die uns faszinieren, bevor sie verklingen. Mittlerweile liegen über 30 Jahre gemeinsamen Musizierens dazwischen und Ende vorigen Jahres haben wir beschlossen, die Instrumente in dieser Besetzung ruhen zu lassen. Das Konzert in Innsbruck beim Festabend zum Alpenländischen Volksmusikwettbewerb 2021 bietet einen wunderbaren Rahmen, um uns zu verabschieden.
Die große Ehre, beim so renommierten Volksmusikpreis Pongau Hahn als Paten zu fungieren, schafft für uns eine einmalige Gelegenheit des Abschieds vom Abschied. So dürfen wir noch einmal beim Festabend zum Pongauer Hahn für uns und unsere Freunde gemeinsam musizieren.
Kärtner Viergesang
Kategorie: Vokal
Der Kärntner Viergesang besteht seit dem Jahre 2000. Der Name des gemischten Quartetts resultiert aus den verschiedenen Tälern, in denen die Sänger zu Hause sind (Gurktal, Metnitztal, Krappfeld). Unser Repertoire ist sehr vielseitig und reicht vom Kärntner Lied über geistliche Lieder aus verschiedenen Epochen bis hin zu Jazz- und Poparrangements. Bei Auftritten in allen österreichischen Bundesländern, Deutschland, Italien und der Schweiz, sowie im Rundfunk und Fernsehen haben wir viele Freunde und Fans gewonnen.
Das Quartett feierte in den letzten Jahren große Erfolge (Auszeichnung beim österreichischen Chorwettbewerb, zwei Mal Sieger und Goldmedaillengewinner in der Kategorie Volksmusik beim Internationalen Chorwettbewerb in Bad Ischl/OÖ)
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Alexandra Gröning - Sopran
Die gelernte Friseurin studierte am Kärntner Landeskonservatorium Gesang, Elementare Musikpädagogik und absolvierte den Lehrgang für Kinder- und Jugendstimmbildung. Am IBB Klagenfurt absolvierte sie den Lehrgang für Kleinkind-Pädagogik. Alexandra singt seit frühester Jugend und war Gründungsmitglied der "Stimmen aus Kärnten".
Hermelinde Dielacher - Alt
Die ausgebildete Chemotechnikerin singt schon seit ihrer Kindheit mit viel Freude und Begeisterung. Sie absolvierte die Chorakademie und den Sonderlehrgang für Chorleitung am Kärntner Landeskonservatorium, und sorgt derzeit bei der Sängerrunde MGV Kraßnitz und beim Ensemble MeSaGu (Frauenchor) für den richtigen Ton.
Norbert Löcker - Tenor
Norbert ist studierter Betriebswirtschaftler und arbeitet als Bankangestellter in Wolfsberg. Er ist seit seinem 17. Lebensjahr begeisterter Sänger und war Mitglied im Chor "Die Kärntner in Graz", im Bezirkschor St. Veit, Gründungsmitglied der "Stimmen aus Kärnten" und des Männerdoppelquartetts "Da 8-Gsang". Norbert ist auch Gitarrist bei der St. Veiter R&B Band "Strange brew".
Peter Gröning - Bass
Peter absolvierte sein Musikstudium (Hauptfach Schlagzeug) in Ostberlin und war als Berufsmusiker mit den verschiedensten Jazz- und Pop-Formationen in der halben Welt unterwegs. 1983 blieb er anlässlich eines Konzertaufenthaltes in Kärnten. Er unterrichtete im damaligen Kärntner Landeskonservatorium und war bis 2011 Direktor der Gustav Mahler Bezirksmusikschule in Klagenfurt. Er wirkt als Schlagzeuger in zahlreichen Projekten und Formationen mit, sorgt mit seiner Stimmgabel für den richtigen Ton und kümmert sich als Jazzer um den „groovigen“ Sound des Quartetts.
Rudl Bär
Kategorie Nachwuchs- und Familienmusik
Mein Zwillingsbruder und ich hatten einen schwierigen Start beim Musizieren. Sippen und Unstimmigkeiten aufgrund Noten entzweiten unseren Andelsbucher-Musikverein. Der Traum, mit zehn Jahren ein Blasmusik-Instrument zu erlernen, war vorbei. Fünf Jahre später, Vater und Mutter vergnügten sich auf einer Hochzeit, suchten wir den Obmann vom M.V. auf und baten ihn um Instrumente. Daraufhin erhielten wir eine ES-Trompete und ein ES-Althorn, zerlegt in mehreren Einzelteilen. Ein Ehrenmitglied half uns bei der Reparatur, die undichten Stellen dichteten wir selbst mit Kerzenwachs ab.
Das Musizieren im Wohnbereich war untersagt. Wir richteten auf dem Heuboden einen Notenständer und eine Sitzmöglichkeit ein und schrieben Noten für zweistimmige Lieder. Nach fünf Wochen hatten wir den Schneewalzer im Repertoire, den wir auf Wunsch des Vaters dem Besuch vorspielen mussten. Dafür wurde uns erlaubt, in der Stube die Proben fortzusetzen. Der Kapellmeister lud uns dann zum Unterricht ein. Der RUETZ Marsch war Pflicht für die Aufnahme zum Verein. So wurden uns für das Frühjahrskonzert 1963 bessere Instrumente zur Verfügung gestellt. Später besuchte mein Bruder die Musikschule und ich belegte Fächer zur Rhythmus- und Theorieschulung.
STECKBRIEF - FAMILIENMUSIK BÄR
Die Familienmusik Bär besteht seit 1985. Wir spielen zum größten Teil alte, überlieferte Volksmusik, Tänze und Weisen, die wir von unserem Großvater, der mit seinen Brüdern vor ca. 95 Jahren schon diese traditionelle Volksmusik pflegte, übernommen haben.
- Rudolf (Vater) Jahrg. 1947 - Flügelhorn
- Bernhard 1974 - Flügelhorn, Trompete
- Astrid 1974 - Waldhorn, Tenorhorn, Flügelhorn
- Stefan 1976 - Tuba
- Claudia 1980 - Waldhorn, Tenorhorn, Hackbrett
- Johannes 1983 - Flügelhorn, Trompete
Ein paar wichtige Meilensteine in unserem Musikantenleben:
- 1985: Erster Auftritt der Familienmusik, “Kirchenpatron Peter und Paul“ (Kilbe)
- 1988: Erste Filmaufnahmen beim ORF Dornbirn für den Film “Bodoseehock“
- 1988: Familienmusik Bär mit Ausgezeichnetem Erfolg beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck teilgenommen
- 1989: Auslandreisen in die Schweiz, BRD und Ungarn
- 1989: Musikkassette produziert
- 1991: Fernsehauftritte bei ORF Sendungen “Klingendes Österreich“ und “Mei liabste Weis“
- 2000: Papstbesuch in Rom, nach dem Mitwirken bei der Messfeier wurden wir zu einer privaten Audienz eingeladen
Seit 1990 veranstaltet die Familienmusik am 27.12. “Das Singen und Musizieren in der Weihnachtszeit.“ Weiters ist am letzten Sonntag im Juli seit dem Jahr 1992 das “Bregenzarwälder Weisenbläsertreffen“.
Auch die Familien meiner Kinder wirken bei solchen Veranstaltungen mit. Auf das gemeinsame Musizieren wird besonderer Wert gelegt.
Charlotte Hutter
Kategorie: Regionalpreis
Charlotte Hutter, geb. Gruber, wurde 1936 in Großarl als zweites von drei Kindern geboren. Besonders ihre Mutter und ihre Großeltern vermittelten ihr viel Freude am Singen. In dieser damals sehr schwierigen Zeit bekam sie mit sieben Jahren von ihren Eltern eine Zither und durfte dieses Instrument bei einem Holzknecht des Eggmannbauern erlernen, der ihr sogar das Notenspiel beibrachte. Durch das Zitherspiel lernte Charlotte Hutter ihren späteren Mann, der in Schwaighof bei Wagrain Schulleiter war und Gitarre spielte, kennen. Nächtelang wurde mit Freunden und Dorfbewohnern gesungen, musiziert und getanzt. Schon damals war es für sie das Wichtigste, die Freude und Begeisterung am Singen und Musizieren weiterzugeben, indem sie verschiedenste Sing- und Spielgruppen unterrichtete.
Gemeinsam mit ihren drei Kindern (Liselotte, Heidi und Hannes) und ihrem Mann Sepp Hutter gründete sie die Familienmusik Hutter. 1964 war der erste große Auftritt beim Ostersingen in Bischofshofen. Es folgten zahlreiche Einladungen im In- und Ausland wie z. B. zu 22 Heinz-Conrads-Sendungen, Dalli-Dalli, Licht ins Dunkel, zu Live Rundfunksendungen, zwei großen Australientourneen und zu zahlreichen Konzerten in vielen Staaten Europas. Später kamen noch die Schwiegersöhne Martin und Christian dazu. Große Freude bereiteten auch die Auszeichnungen wie z.B. erste Preise beim Bischofshofener Amselsingen und Auszeichnungen beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck. 16 Tonträger belegen die intensive musikalische Tätigkeit.
Über viele Jahre hinweg unterrichtete Charlotte Hutter Zither an der Musikschule in St. Johann. Sie war über 30 Jahre als Referentin bei den Brauchtumswochen in Oberalm und Neukirchen am Großvenediger für Jugendliche und Kinder tätig. 35 Jahre musizierte sie mit ihrer Familie ehrenamtlich für die behinderten Bewohner im Konradinum in Eugendorf.
Es war die größte Freude für Charlotte Hutter, dass nach dem Tod von Sepp Hutter im Jahre 2001 ihre Tochter Heidi die Familientradition durch die Gründung der 3-Generationen Familienmusik Eder-Hutter mit ihrer eigenen Familie und Charlotte Hutter weiterführte.
Charlotte Hutter engagiert sich immer noch sehr für die Volkskultur, eine Tätigkeit, für die sie im Jahr 2005 mit dem silbernen Verdienstzeichen des Landes Salzburg und im Jahr 2023 für ihre Lebensleistung mit der Volkskulturmedaille in Gold – die höchste Auszeichnung, die Salzburg in diesem Bereich zu vergeben hat – ausgezeichnet wurde. Ein besonderes Anliegen ist ihr das traditionelle Joseph-Mohr-Gedächtnissingen in Wagrain, das sie gemeinsam mit ihrem Mann im Jahr 1960 ins Leben gerufen hat. Es ist eine besondere Leistung, dieses über sechs Jahrzehnte hinweg zu organisieren und zu leiten.
Weitere Auszeichnungen: Trägerin der Bischofshofener Amsel, Trägerin vom Rothauer Lercherl, Verdienstzeichen in Silber für Heimat und Brauchtum, Volksmusik-Ehrenzeichen in Silber, Verdienstzeichen der Salzburger Heimatvereinigungen in Gold.
Die Musik prägte und ist ihr Leben.
Biographie der 3-Generationen Familienmusik Eder-Hutter
Wagrain im Salzburger Land: Vor über 60 Jahren gründete Charlotte Hutter zusammen mit ihrem Mann Sepp Hutter die „Familienmusik Hutter“ aus Wagrain. Die Pflege und die Weitergabe der echten alpenländischen Volksmusik, mit erfrischender Ursprünglichkeit und natürlicher Musikalität auf vielen Instrumenten dargeboten, lag dem Ensemble vom Anfang an sehr am Herzen. Tochter Heidi führt seit dem Ableben ihres Vaters Sepp Hutter im Jahre 2001 die Tradition weiter. Die Mitglieder der „Familienmusik Eder-Hutter“ sind Charlotte Hutter – dem „Urgestein“ der Familie -, ihre Tochter Heidi Eder-Hutter, deren Mann Christian und die Kinder Elisabeth und Johannes. Sie leben im Land Salzburg (Großarl/Wagrain/Salzburg Stadt).
Heidi, das kreative Herzstück der Familie, komponiert und arrangiert fast alle Musikstücke der Familienmusik. Heidi liebt die Abwechslung: Neben ihrem Hauptinstrument Hackbrett spielt sie auch gerne auf dem Glachter, der Okarina, dem Raffele, der Volksharfe usw.
Bassgeiger Christian Eder wirkt auch als Diakon in Großarl.
Charlotte Hutter, eine leidenschaftliche Musikantin (Zither, Gitarre, Hackbrett), engagiert sich immer noch sehr für die Volkskultur, eine Tätigkeit, für die sie u.a. im Jahr 2023 für ihre Lebensleistung mit der Volkskulturmedaille in Gold – die höchste Auszeichnung, die Salzburg in diesem Bereich zu vergeben hat – ausgezeichnet wurde. Ein besonderes Anliegen ist ihr das traditionelle Joseph-Mohr-Gedächtnissingen in Wagrain, das sie gemeinsam mit ihrem Mann vor über 60 Jahren ins Leben gerufen hat.
Elisabeth Eder – Sopranistin, Harfenistin, Musikwissenschaftlerin, Lehrende am Mozarteum Salzburg - absolvierte acht Studien bzw. akademische Grade mit Auszeichnung sowie zwei universitäre Lehrgänge an vier verschiedenen Universitäten im In- und Ausland. Im November 2023 wurde ihr anlässlich ihrer Promotion sub auspiciis an der Universität Mozarteum der Ehrenring der Republik Österreich von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen verliehen. Zudem erhielt sie den Award of Excellence (Staatspreis) für die besten Doktorarbeiten Österreichs. Elisabeth verkörpert seit 2018 als Sopransolistin die Rolle des Engels beim Salzburger Adventsingen im Großen Festspielhaus und ist regelmäßig im Dom zu Salzburg als Sopransolistin und mit diversen Orchestern als Harfenistin zu hören.
Johannes Eder studierte an der Pädagogischen Hochschule in Salzburg Musik und Mathematik und absolvierte anschließend das Masterstudium am ORFF Institut des Mozarteums Salzburg. Neben typischen Volksmusikinstrumenten wie der Diatonischen Harmonika zeigt Johannes seine Vielseitigkeit auch an der Gitarre, am Schlagzeug und Klavier. Seit 2018 unterrichtet er an der Mittelschule in Großarl.
Die „Familienmusik Eder-Hutter“ hat sich der echten, unverfälschten Volksmusik verschrieben. Dazu gehören Gesang und Text genauso wie der Einsatz von zahlreichen typischen Volksinstrumenten. Das Repertoire reicht aber auch bis in die Klassik. Die drei Generationen vermitteln ihre große Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren.
Aktuelle Preise der Familienmusik Eder-Hutter sind der 1.Preis beim SN-Wettbewerb in Salzburg (2018) und das Prädikat „ausgezeichnet“ beim 23. Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck im Oktober 2018.
Text vom Salzburger Schriftsteller Walter Müller
Natürlich war Rudolf Nurejew kein Pongauer. Und der Balztanz eines Auerhahnes unterscheidet sich ordentlich vom Bravour-Solo eines tatarisch-russischen Ballettstars.
Jetzt kommt der Künstler ins Spiel: Hans Weyringer. Als man bei ihm anfragt, ob er sich vorstellen könne, die Trophäe für den überregionalen Volksmusikwettbewerb „Pongauer Hahn“ zu gestalten, lässt sich der weltgewandte Maler und Bildhauer zunächst einmal einen ausgestopften Auerhahn in die Werkstatt stellen - zwecks Studium. Und gleich noch einen zweiten, den ein Freund, der Jäger Franz Rotter, im Großarltal geschossen hat. Der Künstler, Auge in Auge mit dem mächtigen Waldvogel. Seine erste reale Begegnung mit so einem Exemplar fällt ihm ein. Am Parkplatz bei der Mautstelle Felbertauern ist das gewesen, und der Hahn, grad im Liebesrausch, testosterongefüllt bis unter die letzte Schwanzfeder, balzt ihn an, springt ihm mit rauschenden Drohgebärden entgegen. Wahrlich kein musischer Moment. Pure Kampfansage.
Hans Weyringers Werkstatt in Neumarkt am Wallersee, muss man wissen, ist ja in Wirklichkeit ein eigener Planet, ein fantastischer Kosmos, in dem sich Heilige und Gegeißelte, Nixen und Erzengel, schöne Frauen und Päpste tummeln, gemalt, geschnitzt, aus dem Stein gehauen oder gefräst, fertig, halbfertig, auf den nächsten Pinselstrich, den nächsten Anschnitt mit der Motorsäge, die nächste Berührung mit dem Schnitzeisen wartend. In dieser Fantasiestätte, in der es nach Holz, Rotwein, Ölfarben, Benzin, Schmalzkrapfen und sonstigen Wundern riecht, hockt also, auf einen starken Ast gesetzt, der ausgestopfte Auerhahn, über dem der Meister ernsthaft meditiert.
Dieses Edelmaß, diese Schönheit, diese animalische Eleganz! Archaisch, magisch. Und schon wirbelt sich, in Künstlerhirnen ist das eine Leichtigkeit, eine andere Erscheinung mit eben diesen Attributen in des Bildhauers Gedankenspiel: der bedeutendste Tänzer der letzten zweihundert Jahre, nein: der Weltgeschichte überhaupt, Rudolf Chametowitsch Nurejew. Der springt sozusagen mit einem Querspagat in Weyringers Fantasie, rhythmisch, musikalisch. Auerhahn – Tänzer, Tänzer – Auerhahn. Pirouette und stampfender Balzschritt, aufflatternder Hahnenhüpfer, unfassbar hoher Luftsprung. Stolz sind sie beide, wenn sie so über die Bühne oder durch die Waldlichtung trippeln. Und wie sie den Kopf in die Höhe recken – der Vogel im Liebesrausch, der Tänzer als Prinz Siegfried, Erlöser der verzauberten Prinzessin, im „Schwanensee“-Ballett!
Wie ist das mit der Musik, der echten Volksmusik vor allem? Da vereinigen sich ja auch das Archaische mit dem Sensiblen, das Filigrane mit dem Elementaren, die Leidenschaft mit der Eleganz. Da lässt sich kaum ein stimmigeres Symbol finden als ein Auerhahn, der auf den Namen Nurejew hört. Oder noch besser: auf den Namen „Rudik“. So haben die Freunde den Jahrhunderttänzer genannt.
Aus der Meditation des Meisters Weyringer ist also eine Trophäe aus Bronze herangereift, mit dem imposanten Bronzegewicht gleich schwer wie ein ausgewachsener Auerhahn in unseren Breiten. Als Wachsmodell geformt, mit Flüssigmetall in der Kunstgießerei Otto Strehle in Winhöring in Bayern ausgegossen. Jetzt könnte „Rudik“, wie jeder andere Hahn, auf seinen Krallen stehen, das Gefieder triumphierend aufgeblättert. Und es wäre in Ordnung. Aber das würde dem Tänzer Nurejew, der in der transsibirischen Eisenbahn das Licht der Welt erblickt hat und in späteren Jahren österreichischer Staatsbürger wurde, nicht gerecht werden. Hans Weyringer hat die Beine des Vogels in den tänzerischen Längsspagat verformt – ein Bein nach vorn, das zweite nach hinten gestreckt. Frauenspagat, sagen die Ballettkundigen dazu. Der Männerspagat ist der, bei dem Tänzer ihre Beine nach links und rechts dehnen, bis sie eine gerade Linie ergeben, am Boden oder in der Luft.
Der Spagat ist das eine Merkmal der bronzeglänzenden Trophäe. Das zweite: sein respektabler Körper ruht nicht auf einem Sockel sondern, durch den zärtlichen Kraftakt des Künstlers Weyringer, auf den zur Seite gespreizten Auerhahnflügeln. Das Schwere wird leicht, Tanz geht in Balz, Balz geht in Tanz über. Stille in Klang. Klang in Stille. Tänzer, Waldvögel, Musikantinnen und Sänger besiegen wie „Rudik“, der tatarische Hahn aus dem Pongau, jegliche Schwerkraft und Erdenschwere.
Private Initiatoren und die Stadt St. Johann haben in den Jahren von 1996 bis 2018 in einer Art Arbeitsgemeinschaft Veranstaltungen und Vergabe abgewickelt.
Die Idee des Pongauer Hahnes stammte von der damaligen Kulturstadträtin Heidelinde Kahlhammer. Ihr zur Seite standen mit Roswitha Meikl und Philipp Meikl zwei namhafte Persönlichkeiten aus der Salzburger Volkskulturszene.
Walter Hammerer unterstützte in seiner Funktion als Geschäftsführer des Einkaufszentrum Salzburg und später des SBS die Veranstaltungen in organisatorischer Sicht.
In einem Artikel der Salzburger Nachrichten vom 20.Februar 2020 wurde zum Ausdruck gebracht, dass die Zukunft dieser Veranstaltung auf Grund des Ausscheidens von Walter Hammerer und des Todes von Rudi Pietsch ungewiss ist.
Hans Mayr, Landesrat a.D., viele Jahre Sponsor und Einbringer von Ideen zum Pongauer Hahn, hat in den Folgemonaten gemeinsam mit Philipp Meikl den Verein Pongauer Hahn gegründet.
Mit dem Kulturausschuss und der Gemeindevertretung der Stadtgemeinde St. Johann konnte in Folge eine gute Basis für die Zukunft gelegt werden.
St. Johann ist eine Stadt, der namhafte Persönlichkeiten wie Tobi Reiser d.Ä., die Familie Windhofer, die Familie Dengg, Sepp Schätzl, Ferdinand Mair, Hans Pokorny, Hans Gappmaier, Josef Höller und viele weitere anerkannte Volksmusikanten entstammen.
Der „Verein Pongauer Hahn“ wird in guter Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde den Pongauer Hahn als positiven Beitrag zur gelebten Volkskultur im Zweijahresrhythmus organisieren.
1.Reihe v.l.: Petra Nocker-Schwarzenbacher, Philipp Meikl, Hans Mayr, Heidelore Wallisch-Schauer
2.Reihe v.l. : Hans Strobl, Franz Riepler, Florian Deutinger, Thomas Aichhorn, Ägidius Horvatits, Kaspar Fischbacher; nicht im Bild: Christina Kellner
Rolle |
Mitglied |
Obmann |
Hans Mayr |
künstl. Leiter / Vorsitzender Jury |
Philipp Meikl |
Obmann Stv. |
Petra Nocker-Schwarzenbacher |
Kassier |
Florian Deutinger (Banker, Eschenauer Tanzlmusi) |
Schriftführerin |
Christina Kellner |
Beirat |
Hans Strobl, Gauobmann |
Beirat |
Franz Riepler, Bezirksmajor Schützen |
Beirat |
Heidelore Wallisch-Schauer |
Beirat |
Dr. Ägidius Horvatits |
Kassaprüfer |
Kaspar Fischbacher |
Kassaprüfer |
Thomas Aichhorn |